Damit hatte ich nicht gerechnet – dass ich in diesem Winter noch einen Overnighter bei Schnee und Minusgraden machen würde. Aber ich hatte vorsorglich schon mal das Fatbike mitgenommen. Dumm nur, dass ich das letzte mal vor drei Monaten mit einem beladenen Fatbike unterwegs war und es jetzt noch mit dem athletischen Mirko zu tun hatte.
Und so kam es, dass eine vermeintlich gemütliche Anfahrt über 45 km von Esslingen auf die Schwäbische Alb sich zu einer ernsthaften Herausforderung entwickelte. Im Prinzip waren meine Beine schon nach dem ersten Anstieg übersäuert und spätestens nach der Durchfahrt durch Metzingen war der Saft alle. Aber da fehlten eben noch die 400 Höhenmeter auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb zu den insgesamt 1000 Höhenmetern für diesen Samstag. Gern hätte ich mich und das Rad auf den Anhänger eines Traktors geworfen und mich hochfahren lassen. Aber Mirko half mir mit einem Powergel aus und redete mich quasi den letzten Anstieg hoch.
Schließlich erreichten wir die Albkante kurz vor Sonnenuntergang – ein Anblick, für den sich die Schinderei gelohnt hat. Dann schnell weiter zur vereinbarten Schutzhütte, wo Thomas schon mit dem Lagerfeuer auf uns wartete. Dank des wärmenden Feuers und der geheimen Inhaltsstoffe unserer Flachmänner wurde es ein schöner Abend und eine angenehme Nacht, die nur kurz von einem Jäger unterbrochen wurde, der besorgt in unsere Schutzhütte leuchtete.
Der Sonntagmorgen brachte -7° C und strahlende Sonne. Über die Alb ging es nach Bad Urach, wo ein gutes Frühstück auf uns wartete.
Fazit: mehr Training für bessere Overnighter!